Offener Brief der Inklusiven Lehrredaktion (ILR)

  • Inklusive Lehrredaktion © Valerie Marie Voithofer

Der ORF will ORF Topos bis Ende 2025 schließen. Darum hat die Lehrredaktion dem ORF-Chef Roland Weißmann diesen offenen Brief geschickt.

Offener Brief von der Inklusiven Lehrredaktion in Einfacher Sprache.

Thema: Der ORF will ORF TOPOS schließen.

Der ORF ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Österreich. Öffentlich-rechtlich heißt: Der ORF gehört allen Menschen in Österreich. Sie zahlen dafür die Haushalts·abgabe. Mit der Haushalts·abgabe macht der ORF den Großteil von seinem Programm. Dazu gehören Fernsehen, Radio, viele Filme und Websites. Mit der Haushalts·abgabe zahlt der ORF auch seine Angestellten. Dazu gehören die Journalistinnen und Journalisten von ORF TOPOS.


Was ist ORF TOPOS?

ORF TOPOS heißen eine ORF-Redaktion und ihre Website. Eine Redaktion ist eine Gruppe von Journalistinnen und Journalisten, die zusammenarbeiten. ORF TOPOS gibt ganz vielen verschiedenen Themen einen Ort. Das passt zum Namen TOPOS. Denn Topos ist Griechisch und bedeutet Thema oder Ort.

Bei ORF TOPOS erscheinen lange Beiträge. Die sind so gemacht, dass sie angenehm zu lesen sind. Zwischendurch kann man in den Beiträgen auch Videos sehen. Oft gibt es was zum Anhören. Und es gibt auch Bilder, die Dinge erklären. Oft haben die Beiträge von ORF TOPOS auch viele Fotos. Das ist etwas Besonderes, weil das nicht viele Websites in Österreich genauso machen.


Worum geht es bei ORF TOPOS?

Bei ORF TOPOS gibt es viele lange Beiträge über viele verschiedene Themen. Es geht zum Beispiel um Geschichte oder Videospiele oder Inklusion. Inklusion ist, wenn Menschen mit Behinderungen genauso in der Gesellschaft mitmachen können wie Menschen ohne Behinderungen.

Bei ORF TOPOS gibt es deshalb auch Nachrichten in Einfacher Sprache. Einfache Sprache ist für alle Menschen, die nicht so gut Deutsch können. Manchmal sind die Nachrichten in Einfacher Sprache auch lang. Aber sie sind leichter zu verstehen. Die Redaktion, die die Nachrichten in Einfacher Sprache für ORF TOPOS schreibt, heißt Inklusive Lehr·redaktion. Kurz schreibt man das auch ILR.


Wie geht das mit der Einfachen Sprache?

Die Einfache Sprache hat keine strengen Regeln. Aber die ILR achtet darauf, dass die Texte eher wie in Leichter Sprache sind. Die Leichte Sprache hat strenge Regeln. In der ILR sind Menschen mit Behinderungen, Entwicklungs·störungen oder Lern·schwierigkeiten. Der Verein Jugend am Werk macht die ILR für den ORF. Die Menschen in der ILR sind die Teilnehmer und die Teilnehmerin. Sie bestimmen die Themen, über die sie für den ORF schreiben. Sie bestimmen auch die Themen, über die sie für ORF TOPOS schreiben.

Die Themen gefallen ORF TOPOS. Dann schreibt ein Teilnehmer oder die Teilnehmerin den Text. Die Trainerinnen und der Trainer helfen, wenn nötig. Und das Team von ORF TOPOS hilft auch gern. Die Themen von der ILR bei ORF TOPOS sind ganz verschieden. Es kann um Theater gehen, um Liebe, um die Wiener Schnellbahn oder etwas ganz anderes. Das kommt auf das Interesse vom einzelnen Menschen an.

 

Was passiert mit ORF TOPOS?

Der ORF will jetzt ORF TOPOS schließen. Das hat der ORF gesagt. Der ORF muss nämlich sparen, sagt die Politik. Aber der ORF muss auch mehr für Inklusion tun und für Einfache Sprache, sagt die Politik. Das passt für uns von der ILR nicht zusammen. Es überrascht uns. Und wir sind sehr traurig, weil man ORF TOPOS schließen will.

Wir als ILR finden: ORF TOPOS macht sehr gute Arbeit. Und auch das mit der Inklusion und der Einfachen Sprache macht ORF TOPOS sehr gut. Forscher sagen, dass Menschen Beiträge wie die von ORF TOPOS mögen. Die können zum Beispiel helfen, Deutsch besser zu lernen. Das sind alles gute Gründe, um ORF TOPOS nicht zu schließen.


Warum soll man ORF TOPOS nicht schließen?

ORF TOPOS nimmt sich sehr viel Zeit und schaut, dass alle Informationen in allen Beiträgen stimmen. Das ist sehr wichtig, weil im Internet sehr viel Unsinn steht. Da gibt es zum Beispiel Leute, die mit voller Absicht lügen. Diese Lügen schreiben sie so, dass sie wie Nachrichten aussehen. Das nennt man „Fake News“. Dagegen hilft nur guter Journalismus. Die Arbeit von ORF TOPOS ist sehr guter Journalismus.

Es gibt keinen Plan für die Leute von ORF TOPOS. Die Zeitung DER STANDARD glaubt: Der ORF will die Leute von ORF TOPOS einfach kündigen. Das heißt: Sie sollen ihre Arbeit verlieren.

Wir von der ILR finden das alles schlecht. Deshalb sind wir dagegen. Wir wollen nicht, dass man ORF TOPOS schließt.

Das hier ist ein offener Brief. Das heißt: Nicht nur ORF-Chef Roland Weißmann soll das lesen, sondern alle interessierten Menschen sollen das lesen. Wir finden es wichtig, das mit vielen Menschen zu teilen.

Wir heißen Lara Fischer, Verena Kettner und Zoran Sergievski. Wir arbeiten für Jugend am Werk in der ILR. Wir haben diesen Brief geschrieben.

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